Alpenüberquerung

Alpenüberquerung E5 - Oberstdorf nach Meran

Fakten:
Schwierigkeit: mittel
Dauer: 10 Tage
Strecke: ca. 145 Kilometer
Starthöhe: 813m
Höchster Punkt: 2.996m (3.023m)
Einkehrmöglichkeit: ja
Mit ÖPNV erreichbar: ja

Kurzzusammenfassung:
Tag 1: Oberstdorf (813m) – Kemptner Hütte (1.844m) -> 13,7 km
Tag 2: Kemptner Hütte (1.844m) – Holzgau (1.103m) – Memminger Hütte (2.242m) -> 12,6 km
Tag 3: Memminger Hütte (2.242m) – Seescharte (2.599m) – Zams (780m) -> 14,3 km
Tag 4: Zams (780m) – Krahberg (2.208m) – Glanderspitze (2.512m) – Larcher Alm (1.814m) – Wenns im Pitztal (1.000m) -> 12,3 km
Tag 5: Wenns im Pitztal (1.000m) – Mittelberg (1.700m) – Braunschweiger Hütte (2.759m) – Pitztaler Jöchl (2.996m) – Pitztaler Jochköpfl (3.023m) – Löplealm (2.000m) – Gaislachalm (2.040m) – Zwieselstein (1.470m) -> 21,8 km
Tag 6: Zwieselstein (1.470m) – Timmelsjoch (2.474m) – Rabenstein (1.419m) – Moos in Passeier (1.000m) -> 21,8 km
Tag 7: Moos in Passeier (1.000m) – Stuls (1.350m) – St. Leonhard in Passeier (689m) – Pfandler Alm (1.350m) – Hirzer Hütte (1.983m) -> 22,4 km
Tag 8: Hirzer Hütte (1.983m) – Hirzer (2.781m) – Meraner Hütte (1.937m) -> 11,3 km
Tag 9: Meraner Hütte (1.937m) – Meran (325m) -> 14,6km
Tag 10: Rückfahrt nach Oberstdorf

Anfang August 2022 habe ich die Alpenüberquerung E5 von Oberstdorf nach Meran gemacht. Für die Strecke von gut 145 Kilometern habe ich 9 Tage gebraucht. Am 10 Tag ging es morgens mit dem Bus zurück nach Oberstdorf.
Wichtiger Hinweis: Ich bin auf der originalen Route des Europäischen Fernwanderweges E5 entlang gegangen. Ab der Überschreitung des Pitztaler Jöchls unterscheidet sich meine Alpenüberquerung von der Route die normalerweise begangen wird (Vent, Martin-Busch-Hütte, Similaun Hütte und Vernaugt-Stausee). Dies hat man auch direkt gemerkt und ich war streckenweise fast alleine unterwegs.

Tag 1: Oberstdorf (813m) – Kemptner Hütte (1.844m) -> 13,7 km
Ich bin mit dem Zug nach Oberstdorf gereist und vom Bahnhof ging es an der Nebelhornbahn Talstation vorbei Richtung Oybele Festhalle. Bevor man die Brücke zur Festhalle überschreitet, biegt man rechts in den Weg Richtung Spielmannsau ab. Unterwegs kommt man noch beim Christlessee vorbei. Diesen Abschnitt kann man auch alternativ mit dem Bus/Taxi fahren. Ab Spielmannsaus folgt man dem Weg zur Kemptner Hütte. Auf der Hütte kehrt man ein und übernachtet auch. Die Hütte wurde 2020/2021 erneuert bzw. rückgebaut und hat keine Duschen mehr, aber Waschräume.

Tag 2: Kemptner Hütte (1.844m) – Holzgau (1.103m) – Memminger Hütte (2.242m) -> 12,6 km
Von der Kemptner Hütte geht es über das Mädelejoch (1.974m), der Grenze zwischen Deutschland und Österreich, das Höhenbachtal hinunter nach Holzgau. Dabei kommt man an der oberen und unteren Roßgumpenalp sowie dem Café Uta vorbei. Unterwegs kann man auch noch zu einem Wasserfall einbiegen. Nach dem Café muss man sich entscheiden, ob man den Simms-Wasserfall passieren möchte oder über eine 200 Meter lange Hängebrücke gehen möchte. Ich hatte mich für die Hängebrücke entschieden. In Holzgau angekommen ging es vom Gasthof Bären mit einem Sammeltaxi vom Unternehmen Feuerstein (die Nummer beim Schild anrufen, wenn das Taxi noch nicht wartet) für 15,00 € (Stand 2022) zur Materialseilbahn der Memminger Hütte (diese kann man für 6,00 € benutzen). Ich habe sie nicht genutzt und bin den ausgeschilderten Weg zur Memminger Hütte hochgestiegen. Auf dieser habe ich dann übernachtet. Für 6,00 € (Stand 2022) kann man sich auch eine Duschmarke kaufen – kann ich wärmstens empfehlen :)

Tag 3: Memminger Hütte (2.242m) – Seescharte (2.599m) – Zams (780m) -> 14,3 km
Früh morgens ging es am unteren Seewisee links vorbei und das Kar hinauf. Auf den letzten Metern zur Seescharte (2.599m) sind einige Drahtseile zur Hilfe installiert. Nach der Überschreitung folgt der sehr lange Weg durch das „Zammer Loch“ im Lochbachtal. Unterwegs kommt man an der Oberlochalm (die zu dem Zeitpunkt bewirtet war) und der Unterlochalm (diese hatte geschlossen) vorbei. Für die gesamte Strecke bis nach Zams kann man 5 bis 6 Stunden einkalkulieren. Ich habe in Zams übernachtet.

Tag 4: Zams (780m) – Krahberg (2.208m) – Glanderspitze (2.512m) – Larcher Alm (1.814m) – Wenns im Pitztal (1.000m) -> 12,3km
Am nächsten morgen bin ich zur Talstation der Venetbahn gegangen und für 20,00 € (Stand 2022 bzw. mit Vergünstigung 18,00 €) bis zur Bergstation hochgefahren. Direkt bei der Station ist der Krahberg (2.208m). Vom Krahberg aus ging es zunächst zum Venet (2.512m). Ab dort beginnt der Kam zur Glanderspitze (2.512m), dem Piller (2.480m), dem Wannejöchl (2.497m) und dem Kreuzjoch (2.464m). Einige Gipfel sind befinden sich neben dem Weg. Danach ging es zur Larcheralm (1.814m), wo ich eingekehrt bin und einen sehr leckeren Kuchen gegessen habe. Als Abschluss ging es hinunter nach Wenns im Pitztal. Dort habe ich übernachtet.

Tag 5: Wenns im Pitztal (1.000m) – Mittelberg (1.700m) – Braunschweiger Hütte (2.759m) – Pitztaler Jöchl (2.996m) – Pitztaler Jochköpfl (3.023m) – Löplealm (2.000m) – Gaislachalm (2.040m) – Zwieselstein (1.470m) -> 21,8 km
Von Wenns fährt man mit der Buslinie 4204 Richtung Mittelberg bis zur Wendestelle in Mittelberg (letzte Station). Ab hier folgt man dem Weg Richtung Braunschweiger Hütte. Nach rund 20 Minuten ist links beim Weg die Materialseilbahn. Da es an dem Tag eine lange Strecke für mich wurde, habe ich die Materialseilbahn für 5,00 € (Stand 2022) genutzt. Deswegen habe ich für den Aufstieg zur Braunschweiger Hütte (2.759m) mit Pause nur 2 Stunden gebraucht. Bei diese bin ich auch eingekehrt. Gestärkt ging es weiter zum Pitztaler Jöchl (2.996m). Dies ist der theoretisch höchste Punkt bei der originalen Route des E5. Ich bin jedoch ein paar Meter zurück und zum Pitztaler Jochköpfl (3.023m) aufgestiegen. Der Weg hinauf ist nicht beschildert, schwierig zu finden und man muss Kletterstellen im I. Grad überwinden. Dies war dann praktisch der höchste Punkt meiner Alpenüberquerung (und mein bis dato 2. Dreitausender). Zurück zum Jöchl und weiter Richtung Rettenbachtal-Sölden. Direkt unterhalb des Jöchls waren Seile befestigt die den Abstieg erleichtert haben. An der Gletscherstation ging es auf dem Skiweg fast parallel zur Ötztaler Gletscherstraße hinunter. Nach rund einer Stunde biegt man rechts in Richtung Löplealm (2.000m) und Gaislachalm (2.040m) ein. Bei der zweiten bin ich eingekehrt. Danach ging es weiter runter nach Zwieselstein (1.470m). Dort habe ich übernachtet.

Tag 6: Zwieselstein (1.470m) – Timmelsjoch (2.474m) – Rabenstein (1.419m) – Moos in Passeier (1.000m) -> 21,8 km
Von Zwieselstein folgt man dem Weg Richtung Timmelsjoch. Anfangs durch einen Wald und später durch ein wunderschönes Tal, teilweise parallel zur Timmelsjoch Hochalpenstraße. Zwar ist der Höhenunterschied zum Timmelsjoch „nur“ 1.000 Meter, aber der Weg zieht sich. Die Aussicht entschädigt jedoch die ganzen Mühen. Beim Timmelsjoch (2.474m) angekommen bin ich eingekehrt. Danach ging es auf der anderen Seite hinunter und man folgt dem E5 Richtung Rabenstein bzw. Fasthaus Hochfirst (rechts über die Brücke). Kurze Abschnitt muss man auch auf einer Straße entlang gehen. In Rabenstein (1.419m) angekommen ging es weiter nach Moos in Passeier (1.000m). Aufgrund von Bauarbeiten gab es eine kleine Umleitung, aber es war alles gut ausgeschildert. In Moos in Passeier habe ich übernachtet.

Tag 7: Moos in Passeier (1.000m) – Stuls (1.350m) – St. Leonhard in Passeier (689m) – Pfandler Alm (1.350m) – Hirzer Hütte (1.983m) -> 22,4 km
Ein Hinweisschild im Ort hat darauf hingewiesen, dass der Europäische Fernwanderweg E5 über den Wanderweg 10 A nach Stuls umgeleitet wird. Also ging es über den 10 A Richtung Stuls. Unterwegs kommt man noch an der Antoniuskapelle vorbei. Von Stuls (1.350m) geht es weiter Richtung St. Leonhard in Passeier, wo man gut eine Pause einlegen kann. Danach folgt man dem Weg zur Pfandler Alm (1.350m), wo ich eingekehrt bin, und geht das letzte längere Stück (ca. 3 Stunden) zur Hirzer Hütte (1.983m). In der Hirzer Hütte habe ich übernachtet.

Tag 8: Hirzer Hütte (1.983m) – Hirzer (2.781m) – Meraner Hütte (1.937m) -> 11,3km
Am nächsten Tag ging es von der Hirzer Hütte hinauf zum Hirzer (2.781m). Vom Hirzer ging es nun über den Gebirgsjägersteig zur Meraner Hütte. Dabei kommt man am Kratzberger See vorbei, an welchem man gut eine kleine Verschnaufpause einlegen kann. Bei der Meraner Hütte (1.937m) bin ich eingekehrt und habe dort auch später übernachtet.

Tag 9: Meraner Hütte (1.937m) – Meran (325m) -> 14,6 km
An Tag 9 galt es den letzten Abschnitt meiner Alpenüberquerung zu bewältigen. Zunächst ging es zur Bergstation der Meran 2000 Seilbahn. Kurz vor der Station folgt man dem Weg Richtung Schenna. Auf diesem bleibt man solange bis der Weg zur Talstation der Seilbahn angezeigt wird. Anschließend folgt man diesem zum Parkplatz der Seilbahn. Dort ist ein Schild, welches zum Zentrum zeigt. Dies dauert dann noch mal gut eine Stunde. In Meran angekommen kann man langsam realisieren, dass man die Alpenüberquerung auf der originalen Route des E5 von Oberstdorf nach Meran geschafft hat und kann in Ruhe die schöne Stadt erkunden. Ich habe genau das getan und habe auch in Meran übernachtet.

Tag 10: Rückfahrt nach Oberstdorf
Es gibt mehrere Möglichkeiten wieder zurück zu Reisen. Ich habe mich für den Bus entschieden. Das Unternehmen Prenner fährt im Sommer täglich um 8:00 Uhr morgens (Stand 2022) vom Meraner Bahnhof nach Oberstdorf.

Gesamtfazit: Die Alpenüberquerung über den E5 war eine sehr spannende Erfahrung, besonders weil es meine erste Mehrtagestour war und auch das erste Mal, dass ich auf einer bzw. mehreren Berghütten übernachtet habe. Technisch ist es eher mittelschwer. Die Herausforderung besteht darin, dass man mehrere Tage hintereinander wandert und dabei noch einen schweren Rucksack (8-10 Kilogramm) mit sich trägt. Wer sich die ganze Planung ersparen will und noch zusätzlich mehr Sicherheit haben möchte, kann den E5 auch mit einer Bergschule begehen. Das hängt von den persönlichen Präferenzen ab. Während meiner Tour sind die meisten Gruppen bzw. auch andere einzelne Personen die Fernwanderung auf eigene Faust gegangen.

Tag Distanz Start Ziel
Tag 1 13,7 km Oberstdorf Kemptner Hütte
Tag 2 12,6 km Kemptner Hütte Memminger Hütte
Tag 3 14,3 km Memminger Hütte Zams
Tag 4 12,3 km Zams Wenns im Pitztal
Tag 5 21,8 km Wenns im Pitztal Zwieselstein
Tag 6 21,8 km Zwieselstein Moos in Passeier
Tag 7 22,4 km Moos in Passeier Hirzer Hütte
Tag 8 11,3 km Hirzer Hütte Meraner Hütte
Tag 9 14,6 km Meraner Hütte Meran
Tag 10 Meran Oberstdorf

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